Gaudirndldrahn

Bericht

Datum

  • 30.07.2016

Freudentränen und eine neue Zusammensetzung der Gaudirndlgruppe im Chiemgau Alpenverband. Das brachte das Gaudirndldrahn im 80. Gaufest im Festzelt am Streichenweg unter kräftiger Beteiligung der 23 Trachtenvereinen im Gau. Großartiges Engagement der knapp einhundert Dirndln und eine gekonnte Organisation brachten einen zwar langen, aber spannenden Wettbewerb. Das Publikum zeigte sich von der besten Seite: engagiert, fachkundig, fair und mitfühlend.

Nach einer kurzen Begrüßung benötigte Gauvorstand Miche Huber nur wenige Sätze, auf die Veranstaltung einzustimmen. Huber zeigte sich stolz auf die Arbeit und Qualität in den 23 Gauvereinen: „Eine solche Qualität muss uns erst einmal einer nachmachen. In dieser Festwoche zeigen wir, was uns ausmacht. Und es ist wahrlich nicht wenig, was wir zu bieten haben. Wir sind gut aufgestellt.“

Da war es unmittelbar nach 18 Uhr. Siegerehrung war um 23.40 Uhr. Dazwischen lagen ein kompakter Wettbewerb und spannende Stunden. Die Tischreihen unmittelbar vor der Bühne hatte bunte Tracht aus Gau, sogar aus den Nachbargauen längst bis auf den letzten Platz gefüllt. Fachkundig beobachteten die Trachtler die konzentrierten Auftritte, fieberten mit. Sie sparten nie an Beifall für gute Leistungen, applaudierten Dirndln der Nachbarvereine. Wenn ein Patzer, ein Fehlgriff berechtigte hoffnungen eintrübte, ging ein mitfühlendes Stöhnen durchs Publikum und es gab Beifall zum Trost. Das war verdient, denn die Dirndln auf der Bühne waren hochkonzentriert. Ihre Auftritte, das Können und ihr Engagement verdienten sämtlich den Beifall. Untereinander gab es Anerkennung oder Trost, ein familiärer Wettbewerb im Miteinander. Und was ist heraus gekommen?

Es war nervenzerreissend wie der stellvertretende Gauvorstand Georg Westner, Amerang, den Siegernamen im Satz hinauszögerte. Doch dann war er heraus: Ein Aufschrei bei den Wildenwartern und donnernder Applaus unterbrochen von Jubeljuchzern für ihre Martina Huber. Große Emotionen auf der Bühne, als sie die Glückwünsche aus der Reihe von Thomas Stoib, Erster Gauvorplattler, Wildenwart, Gauvorstand Miche Huber, den stellvertretenden Gauvorplattlern Andi Hell, Schleching und Max Irlinger, Oberwössen, und dem Gaujungendleiter Christoph Bauer aus Sachrang entgegennahm. Ganz begeistert vor allem Anna Pfisterer, die neue Gaudirndlvertreterin aus Übersee. Sie alle hatten den Wettbewerb besonders verfolgt, weil sie von der Bühne durch den Abend führten. Und wer gewann bei den Aktiven II? Das gleiche Ritual, die große Begeisterung im Publikum und rührende Szenen während der Siegerehrung: Regina Huber aus Übersee hatte sich durchgesetzt.

Spannend die Frage nach den Dirndln auf den weiteren Plätzen in jeder Klasse. Die ersten Sieben, also insgesamt 14 Dirndln bilden die neue Gaudirndlgruppe. Die Sieben der Aktiven Dirndln I sind in der Reihenfolge der Platzierung Martina Huber, Martina Pfisterer, Übersee, Johanna Auer, Unterwössen, Irmengard Huber, Wildenwart. Katharina Osterhammer, Staudach, (setzte sich im Rittern um 0,1 Punkt durch), Magdalena Löhmann, Prien, und Christina Durigon, Bernau. Bei den Aktiven Dirndln II heißt die Reihenfolge Regina Huber, Übersee, Anna Hauser, Reit im Winkel, Anna Pfisterer, Übersee, Anna Gründler, Schleching, Marlies Huber, Wildenwart, Alexandra Schmid, Niederaschau, Tanja Bachmann, Übersee.

Die Klasse Aktive Dirndln I der Jahrgänge 996 bis 1999 mit 51 gemeldeten Teilnehmerinnen hatten den Vogelfänger gedreht. Sechs Preisrichter bewerteten ihre Leistungen: Engelbert Steiner, Übersee, Klaus Aiblinger, Niederaschau, Andreas Hell, Schleching, Christoph Bauer jun., Sachrang, Andreas Scheck, Marquartstein-Piesenhausen, und Franz Summerer, Greimharting. Die Aktiven Dirndln II der Jahrgänge 1995 und früher hatten 41 Teilnehmerinnen gemeldet. Sie tanzten zum Glöckei. Ihre Bewertung lag bei Sepp Hacher, Marquartstein-Piesenhausen, Peter Reiter, Niederaschau, Viz Brandstetter, Unterwössen, Lorenz Obermüller, Prien, Lorenz Mühlberger und Lambert Huber, Wildenwart. Trotz des Preisrichterwechsels zwischen den Klassen war es für alle Bewerter hohe Konzentrationsleistung, wenn sie im weiten Kreis auf der Bühne den Dirndln die volle Aufmerksamkeit schenkten, während rundherum das das betriebsame Festzelt lärmte. Ähnlich hatte es die Wössner Tanzlmusi getroffen, die durch zwei Halbzeiten mit Verlängerung ging. Nach dem die beide Klassen durchlaufen waren, mussten sie zum Rittern aufspielen. Hochpräzise, den Takt auch mit moderner Technik vorgegeben, spielten sie einen Einsatz wie den anderen.

Dass im Hintergrund das Auswertungskomitee werkelte, bemerkten die Zuschauer, wenn Anton Brandstetter nach jeder Runde die Wertungszettel einsammelte und wieder verschwand. Wie effektiv das vierköpfige Team mit Gauschriftführer Jürgen Wiegmann, Rottau, Willi Singhartinger, Sachrang, der zweiten Gauschriftführerin Claudia Rabe und Anita Moka, Leiterin im Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit, wirkte, wurde offensichtlich, als bereits kurz nach dem letzten Rittern die Siegerehrung anstand. Geholfen hat wieder einmal, dass vor drei Jahren in der Familie Singhartinger entstandene Wertungsprogramm. Kurze Zeit nach der Siegerehrung waren die Ergebnislisten auf der Internetseite des Chiemgau-Alpenverbandes veröffentlicht. Hier sind sie zu finden.