Wessner Aufnocht

Bericht

Datum

  • 07.08.2016

Wessner Aufnocht hieß die Jubiläumsveranstaltung des Trachtenvereins D’Achentaler zum 125-jährigen Bestehen im Gaufestzelt. Es wurde die Veranstaltung, die sich die Unterwössner gewünscht hatten. Am Ende standen 150 Beteiligte - von den Trachtenkindern bis zu den Senioren der Historischen Gruppe - auf der Bühne, berührt vom anhaltenden Applaus. Berührt auch von dem, was aus ihrem Spiel geworden war. Es war ein wunderbarer Abend, dem es gelang den Trachtenverein – gestern wie heute – umfassend darzustellen.

Bei 150 Mitwirkenden hatte so manche Familie im Dorf über die mehrmonatigen Proben mitgefiebert. Die Erwartung die sich überall im Dorf verbreitete, brachte ein volles Zelt. Wer nicht frühzeitig dabei war, fand weit hinten im Festzelt seinen Platz.

Kernstück des Abends war ein Gesamtwerk des Filmemachers Stefan Erdmann mit dem Trachtenverein. Stefan Erdmann hatte die Gesamtleitung. Nichte Sofia Wimmer saß mit Onkel und Tante, den Theaterern Claudia Schweinöster und Wolfgang Färbinger, auf der Hausbank und freute sich auf das Gaufest. Sie schlugen das Wessner Biache auf, das parallel auf der Großleinwand zu sehen war. Das Buch erzählte die Geschichte der Gründung, die Texte sprach Peter Steiner aus dem Off, dem Bühnenhintergrund. Musikalisch begleiteten die Polka Dots und die Wössner Tanzlmusi die Beiträge auf der Bühne und im Film. Lisi Huber und Viz Brandstetter setzten im Gesang Akzente.

Das Besondere: verschiedene Kapitel in der Geschichte wurden im Film auf der Leinwand aufgeschlagen, wie die Trachtler der Vergangenheit. Altes Bildmaterial war darunter, aber auch speziell für diesen Abend gedrehte Szenen. Das Publikum applaudierte begeistert, als so Szenen möglich wurden, dass vier aktive Plattler mit Schnurrbart in der Stube der Jahrhundertwende auf der Leinwand plattelten und zugleich davor im absoluten Gleichklang im Jetzt. Ähnlicher Beifall als bei der Vorstellung der Patenvereine all ihre Plattler mit den Unterwössnern gemeinsam auf der Bühne plattelten. Die Verschmelzung von Film und Bühnengeschehen wirkte besonders, als das Biache die Geschichte vom Goldloch erzählte. Im Film eindrucksvolle Landschaftsbilder von der Kutschfahrt der Goldgräber Heinrich Sollacher (Polo), Andreas Steiner, Peter Haslreiter und Manfred Aberger zur Hexe von Söllnhuben. Als Hexe auf der Leinwand eine so noch nie gesehene Johanna Steiner. Wie sie in ihrer Stube das Geld der Unterwössner Goldgräber schürft, das spielten die Darsteller auf der Bühne.

Geschichten um die Kindergruppe brachte deren begeisterte Auftritte, die Jugendgruppe von der Leinwand sprang gleich darauf auf die Bühne. Gerade noch im Film am Berg, traten die Aktiven schneidig auf. Aus der Geschichte, erinnerte der Film anhand historischer Fotos an das Seeräuberspiel und bezog sich in modernen Bildern auf den Umzug im Jahr 2014. Seeräuber und Chinesen boten unmittelbar darauf ihre Tänze auf der Bühne. Ganz aktuell dann Erdmanns Filmszenen vom Festumzug aus dem jetzt laufenden Gaufest. Krönender Abschluss des Werkes war der Sterntanz der Aktiven am Ende. Mit einem Trompetensolo von Edi Ager und Franz Glanz vor Mond und Sternenhimmel auf der Leinwand klang das Biache stimmungsvoll aus.

Jetzt fiel die Erleichterung von allen Mitwirkenden ab. Gaufestorganisator und stellvertretender Vorstand Otto Dufter rief nacheinander alle Gruppen auf die Bühne und sprach Ihnen und anschließend ganz besonders Stefan Erdmann ein großes Vergelt’s Gott aus. Sichtlich waren alle im Zelt - Mitwirkende wie Zuschauer - von der Idee und ihrer Ausführung berührt. Mit diesem Abend und dem demnächst erscheinenden Mitschnitt auf DVD haben sich Trachtenverein und Stefan Erdmann ein Werk geschaffen, an das sich alle noch lange erinnern.

Doch es gab auch einen frühen Abend. Da vertrieb die Musikkapelle Wössen unter Leitung von Andreas Bichler und Franz Glanz jun. die Wartezeit. Die Gelegenheit nutzten die Ortsvereine, den Trachtlern Ihre Aufwartung zu machen. Im Namen aller dankte Gebirgsschützenhauptmann Georg Haslberger für eine wunderbare Gaufestwoche. Seine Anerkennung gab Trachtenvorstand Reinhard Kurz-Hörterer umgehend zurück, als er unterstrich welch hohen Anteil die Vereine, das Dorf an dieser Festwoche hatten.