„Wessner Biache“ – Bunter Abend ersetzt Preisplatteln

Bericht

Datum

  • 05.10.2020

„Wessner Biache“ – Bunter Abend ersetzt Preisplatteln

Unterwössen. Das gab es seit mehr als 70 Jahren nicht. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg gibt es in diesem Jahr kein Vereinspreisplatteln des Trachtenvereins D‘Achentaler Unterwössen. Die Mitglieder tragen den Schutzvorkehrungen in der Corona Pandemie Rechnung. Trachtenvorstand Otto Dufter zeigte sich auf der Bühne des Alten Bades durchaus „emotional angefasst“ als er sich mit dem Bruch der Vereinstradition konfrontiert sah.

Den ursprünglichen Termin des Preisplattelns nutzte der Trachtenverein nun zu einem geselligen Beisammensein in der Achentalhalle unter der Überschrift „Wessner Biache“. Gemessen an den Einschränkungen war der Abend gut besucht.

In seinem Mittelpunkt stand ein neuer Zusammenschnitt des Filmes von Stefan Erdmann aus dem Jubiläum zum 125-jährigen Bestehen des Trachtenvereins im Jahr 2016. Schon damals gestaltete der Trachtenverein und der Filmemacher den Jubiläumsabend mit einer gekonnten Mixtur aus Filmausschnitten und lebhaftem Bühnengeschehen unter dem Titel „Wessner Biache“. Im gleichen Stil gelang Erdmann nun eine Dokumentation des Jubiläumsfestes, die die damalige Stimmung aufleben ließ. Entsprechend begeistert war das Publikum, vereinzelte Filmszenen brachten Zwischenapplaus. Rundherum gab es viel Musik und einige Plattler der Aktiven. Der junge Lukas Auer spielte Ziach. Mit ihm wechselte die Unterstoana Musi mit Felix Gropper und Felix Bodenstein, beide Ziach, und Moritz Entfellner, Gitarre.

„Endlich wieder Beisammensein“ das war das Ziel für diesen Abend. Und letztendlich entstand daraus die Idee „wir machen Kino, das darf man.“ Stefan Erdmann erinnerte sich gerne an das Jubiläum zurück. „So ein Gaufest war für uns alle wie ein Hausbau. Niemand weiß vorher, was passiert und wie viel Arbeit das ist.“ Auch er habe in der Vorbereitung Zeiten erlebt, in denen er „schier verzweifelt“ sei. „Aber ich bereue nicht eine einzige Sekunde, die wir alle gemeinsam da hineingesteckt haben.“

Für Erdmann war der Abend eine willkommene Herausforderung. Wie Dufter es beschrieb, bringt die Corona Pandemie den Kulturschaffenden der Region zwar Zeit für neue Ideen, aber es fallen eben die Einkünfte aus. Das war in diesem Abend anders, denn die hohe Anerkennung für den Film von Stefan Erdmann bewies auch der überaus gut gefüllte Spendenhut am Ende des langen Abends.

Große Anerkennung zollte das Publikum zwei Urgesteinen der Jugendarbeit. Otto Dufter (rechts) und seine Stellvertreterin Andrea Größ (3. von rechts) und die beiden Jugendleiter Maria Durchner und Anton Edfelder (beide links) bedankten sich herzlich bei Siegfried Kurz-Hörterer (mitte) und Franz Stocker (2. von rechts). Mindestens 20 Jahre waren die beiden bei den Jugendlichen und den Aktiven tätig - unauffällig und allseits beliebt.